2018

Datum
22.- 23. September 2018
Ort
Vitte/Hiddensee
Homunkulus

Hiddenseer Äquinoktium 2018

Veranstaltungsreihe des Kunstverein Hiddensee e.V.

 

Ideale Landschaften

Pittoresk, urwüchsig, geplant? Ansichten zu Landschaft und Natur in Kunst, Geistes- und Naturwissenschaft

Die Domäne der Naturwissenschaft ist die wirkliche Natur. Aus Beobachtung und Studium entstehen hier ständig neue Erkenntnisse, aber auch Fragen danach, wie natürliche Landschaften sich künftig entwickeln sollen. In welchem Umfang sind Eingriffe des Menschen erwünscht oder erforderlich?

Soll gestoppt werden, was dem über Jahrhunderte entstandenen Bild einer Landschaft im Wege steht? Oder soll man dort, wo es eben möglich ist, wachsen lassen, wie es kommt und so aus Respekt vor der natürlichen Entwicklung den Dingen ihren Lauf lassen. Was also ist das „Ideal“ von Naturschützern, aber auch von Landschaftsplanern angesichts von Bedrohungen, denen unsere Umwelt ausgesetzt ist.
In dieser Frage berühren sich Naturwissenschaft und Kunst. Spätestens seit der Romantik haben sich Künstler ihr eigenes Bild von der Landschaft gemacht. Das Ideal einer unberührten Natur und die Sehnsucht nach ihr haben Werke entstehen lassen, die das Pittoreske und „Schöne“ als Gegenpol zu einer als bedrohlich empfundenen „Zivilisation“ entdecken. Im Tourismus setzen sich Vorstellungen dieser Art fort, und auch in der Landschaftsplanung gibt es Ansätze, den Vorstellungen idealer Gegenden zu folgen, wie sie von Künstlern entworfen wurden.

Darüber soll diesmal, beim sechsten Äquinoktium des Hiddenseer Kunstvereins gesprochen werden. Es will exemplarisch dem Verhältnis von Landschaft, Natur und Kunst nachgehen und damit Raum schaffen für eine Begegnung von Naturwissenschaft und Kunst. Aufgezeigt werden sollen die unterschiedlichen Perspektiven, die Naturwissenschaftler und Künstler in Bezug auf schützenswerte Landschaftsideale einnehmen, Perspektiven, die sich überschneiden, aber auch widersprechen können und aus denen heraus sich aufschlussreiche Debatten ergeben.

 

Programm

Sonnabend, 22.09.2018

13 Uhr Begrüßung
Mathias Buß, Vorsitzender des Kunstverein Hiddensee e.V.
Wiebke Volksdorf & Karl Huck, Homunkulus I Seebühne Hiddensee

13:15 Uhr 1. Vortrag: Dr. Jochen Krause, Bundesamt für Naturschutz
Über und unter Wasser. Schutz der Biodiversität der Meere

14:15 Uhr 2. Vortrag: PD Dr. Irmgard Blindow, Universität Greifswald
„Tourismuslandschaft“ Hiddensee: Lassen sich Urlauberwünsche und Naturschutzziele
vereinbaren?

15:15 Uhr Kaffeepause

16:15 Uhr 3. Vortrag: Dr. Reinhard Piechocki
200 Jahre Malertradition auf Rügen, Hiddensee und Vilm. Zum Wandel im
Naturverständnis und Menschenbild

17:15 Uhr 4. Vortrag: Dr.-Ing. Oliver Thaßler, Naturerbe Zentrum Rügen
Landschaftsmalerei in ihrer Bedeutung für die Landschaftsplanung

18:15 Uhr Caspar David Friedrich – Grenzen der Zeit
Dokumentar-Spielfilm von Peter Schamoni
Produktion: DEFA-Studio für Spielfilme, 1986

 

Sonntag, 23.09.2018

10 Uhr Heideexkursion mit Dr. Christiane Wolff

11 Uhr Kaffeepause im HOMUNKULUS

11:30 Uhr 1. Vortrag: Marie Ulber, PhD
Landschaft und Atmosphäre. Warum fühlen wir uns auf Hiddensee wohl?

12:30 Uhr Lesung: Sebastian Kleinschmidt
Landschaft ohne Verrat

ca. 13:30 Uhr Herzliche Verabschiedung
Moderation: Christian Deutschmann (Berlin) und Michael Helbing (Weimar)