Ausstellungsplakat

„Jenny Fikentscher –

Graphik und Malerei des Jugendstils“

Ausstellung in der Galerie am Torbogen in Kloster auf Hiddensee

Pressemitteilung

Vernissage: 20. September, 19 Uhr

 

Der Kunstverein Hiddensee präsentiert vom 20. September bis 13. Oktober 2017 die Ausstellung „Jenny Fikentscher – Graphik und Malerei des Jugendstils“ in der Galerie am Torbogen in Kloster auf Hiddensee.

Jenny Fikentscher (1869 – 1959) erhielt ihre Ausbildung an der Karlsruher Malerinnenschule und bei der Blumen-, Ornament- und Initialienmalerin Alwine Schroedter. Auf verschiedenen größeren Ausstellungen war Jenny Fikentscher ebenso vertreten wie in einigen Kunstzeitschriften. Von 1899 bis 1921 war sie Mitglied des Karlsruher Künstlerbundes. Ihr künstlerisches Wirken konzentrierte sich auf die Zeit um die Jahrhundertwende. Farblithographien mit Blumenmotiven in einer natürlichen Umgebung sind die bekanntesten Werke von Jenny Fikentscher.

1891 heiratete sie den Tier- und Landschaftsmaler Otto Fikentscher, der kurz zuvor das Schloss Augustenburg in Grötzingen bei Karlsruhe erworben hatte. Dort lebte bereits der Maler Friedrich Kallmorgen in seinem Sommerhaus. Durch den Zuzug weiterer Maler, wie Gustav Kampmann, Franz Hein und Karl Biese bildete sich bald eine Künstlerkolonie nach dem Vorbild Barbizons.

Im September 1888 weilte Otto Fikentscher wohl erstmalig auf Hiddensee. Acht Jahre später findet sich ein zweiter Eintrag im Gästebuch des Gasthofs Schlieker. Erste Zeichnungen Jennys von der unberührten Insellandschaft stammen aus dem August 1903. Weitere Werkdatierungen belegen Inselaufenthalte in den Jahren 1906 und 1910 sowie 1927 bis 1929.
Damit gehören die Fikentschers zu den frühesten, nachweislich auf Hiddensee arbeitenden Künstlern.

Jenny Fikentscher hat sich anders als beispielsweise Elisabeth Büchsel, die bekannte Inselmalerin von Hiddensee, für die Gründung einer eigenen Familie entschieden; sie wurde Mutter von fünf Kindern. Dennoch konnte sie ein für die damalige Zeit unkonventionelles Leben führen. Neben ihrer künstlerischen Arbeit engagierte sie sich für die Wandervogel-Bewegung und verkaufte später Obst und Gemüse aus eigenem Anbau auf dem Markt. In Karlsruhe war sie – auch über ihr künstlerisches Wirken hinaus – eine stadtbekannte Persönlichkeit.

Den Leihgebern Frau Franke-Ratzsch und Herrn Fischer gilt besonders großer Dank.
Ohne ihre Unterstützung wäre diese vom Kunstverein Hiddensee initiierte und organisierte Ausstellung nicht möglich.

Kontakt: Jana Leistner (info@kunstverein-hiddensee.de)